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Cannabissamen

Cannabissamen sind die reproduktiven Einheiten der Gattung Cannabis (Familie Cannabaceae). Sie entstehen nach der Bestäubung weiblicher Blüten durch männlichen Pollen und enthalten den vollständigen genetischen Bauplan einer neuen Pflanze. Botanisch handelt es sich um Achänen – kleine, nussartige, ölreiche Samen, die von einer harten Samenschale umschlossen sind. Im Handel und in der Fachliteratur werden Cannabissamen je nach genetischer Ausprägung, Herkunft und Zuchtziel unterschiedlich klassifiziert.

Botanische Einordnung und Morphologie

Die Cannabis-Pflanze ist in der Regel zweihäusig (diözisch), d. h. einzelne Pflanzen sind männlich oder weiblich. Männliche Pflanzen bilden lockere Blütenstände mit Staubblättern, weibliche Pflanzen dichte Blütenstände (KOLAS) mit harzreichen Kelchblättern. Aus bestäubten weiblichen Blüten entwickeln sich Samen, die je nach Sorte grau-braun, marmoriert oder einfarbig sein können. Die Samenschale schützt den Embryo und ein energiereiches Endosperm (Öl- und Eiweißreserven), das den Keimling in der frühen Entwicklung versorgt.1

Genetik, Zuchtziele und Stabilität

Züchter selektieren Cannabissamen nach agronomischen Merkmalen (Wuchshöhe, Reifezeit), phytochemischen Profilen (z. B. Gehalt an Cannabinoiden wie THC, CBD, CBG) sowie Aroma- und Terpenprofilen (z. B. Myrcen, Limonen, Caryophyllen). Wichtige Kriterien sind genetische Homogenität und Stabilität über Generationen. 2

Hybride kombinieren Eigenschaften verschiedener Linien; Landrassen stammen aus geografisch lange isolierten Populationen mit charakteristischen Anpassungen. Samenqualität wird u. a. über Keimfähigkeit, Vitalität und genetische Uniformität bewertet.

Arten von Cannabissamen

Reguläre Samen:
Diese entstehen aus der Kreuzung männlicher und weiblicher Pflanzen und ergeben progeny, die sich natürlich in männliche und weibliche Exemplare aufteilen. Sie sind in der klassischen Züchtung beliebt, da sie ein breiteres genetisches Spektrum bieten.

Feminiserte Samen:
Durch züchterische Verfahren werden Linien erzeugt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit weibliche Pflanzen hervorbringen. Das reduziert den Anteil unerwünschter männlicher Pflanzen in Kulturen, bei denen Blütenproduktion das Ziel ist. Für Erhaltungszucht sind jedoch reguläre Linien weiterhin wichtig.

Automatisch blühende (Autoflower) Samen:
Autoflower-Genetik, beeinflusst durch Cannabis ruderalis, initiiert die Blüte unabhängig von Tageslänge nach einer genetisch vorgegebenen Entwicklungszeit. Diese Linien sind für kurze Vegetationsperioden interessant und werden wegen ihrer kompakten Statur geschätzt.3

CBD-dominante und Speziallinien:
Samen können auf ein Cannabinoidprofil mit geringem THC- und höherem CBD-Gehalt gezüchtet sein (z. B. für Faserhanf oder medizinische Anwendungsfelder). Weitere Speziallinien fokussieren sich auf seltenere Cannabinoide (CBG, CBC) oder bestimmte Terpen-Signaturen.

Qualität, Lagerung und Keimfähigkeit

Hochwertige Cannabissamen sind voll ausgereift, fest, frei von Rissen und weisen ein gleichmäßiges Erscheinungsbild auf. Keimfähigkeit nimmt mit der Zeit ab und wird durch Lagerbedingungen beeinflusst. Für die Aufbewahrung sind Dunkelheit, trockene Bedingungen und moderate, möglichst konstante Temperaturen günstig. Luftdichte Behälter mit Trockenmitteln helfen, Feuchtigkeit zu kontrollieren. Seriöse Anbieter geben Ernte- bzw. Produktionschargen und – wo rechtlich möglich – Keimraten an.

Nutzung und wirtschaftliche Bedeutung

Nutzhanf (Industriehanf):
Samen von zugelassenen, THC-armen Sorten werden zur Produktion von Speiseöl, proteinreichen Mehlen und Futtermitteln eingesetzt; die Fasern finden Verwendung in Textilien, Verbundwerkstoffen, Baustoffen und Papier. Das Samenöl ist aufgrund seines Fettsäurespektrums (Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren in einem oft diskutierten Verhältnis) gefragt. Presskuchen dient als Eiweißquelle.

Medizinische und pharmazeutische Nutzung:
Samen selbst enthalten praktisch keine psychoaktiven Cannabinoide; diese werden vor allem in den Harzdrüsen (Trichomen) der Blüten gebildet. Dennoch spielt Saatgut eine Schlüsselrolle als Ausgangspunkt für Linien, die für medizinische Anwendungen gezüchtet werden (z. B. CBD-dominant).

Ernährungs- und Gesundheitsaspekte

Hanf-Samen als Lebensmittel:
Geschälte Hanfsamen („Hanfnüsse“) sind nussig-mild und reich an ungesättigten Fettsäuren, Proteinen (mit gutem Aminosäureprofil) sowie Mineralstoffen und Vitaminen. Sie enthalten in der Regel nur Spuren von THC, sofern sie korrekt gereinigt und verarbeitet wurden. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht können sie Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung sein, etwa in Müslis, Backwaren oder als Öl. Personen mit Allergien oder spezifischen Stoffwechselstörungen sollten – wie bei anderen Nüssen/Samen – individuell prüfen, ob der Verzehr geeignet ist.

Cannabisgebrauch und Risiken:
Unabhängig vom Samen-Thema ist der Konsum THC-haltiger Cannabisprodukte mit Risiken verbunden, darunter Beeinträchtigung der kognitiven Leistungsfähigkeit, potenzielle Abhängigkeitsentwicklung, psychische Nebenwirkungen (z. B. Angst, Psychoserisiko bei disponierten Personen), Beeinträchtigung von Reaktionsvermögen sowie Wechselwirkungen mit Medikamenten. Jugendliche, Schwangere und Personen mit bestimmten Vorerkrankungen gelten als besonders vulnerable Gruppen. Medizinische Nutzung sollte nur unter ärztlicher Begleitung und im Rahmen geltender Gesetze erfolgen.

Einzelnachweise

1. Biologie des Cannabis
2. Agronomischen Merkmalen von Cannabissamen
3. Cannabis Autoflower Samen

Siehe auch

· Hanf

· CBD Blüten

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